Pädo-Floh in der kuscheligen Ideologie

Das neue Buch

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Das neue Buch von Christian Füller heißt: „Die Revolution missbraucht ihre Kinder: Sexuelle Gewalt in deutschen Protestbewegungen“. Darin versucht er zu zeigen, wie sexueller Missbrauch ideologisch gerechtfertigt wird – gerade auch von sozialen Bewegungen, die im Namen der Freiheit die Fahne schwenken. Wie kann das gehen? Wie ist es möglich, positive und hoffnungsvolle Gesellschaftsentwürfe für sexualisierte Gewalt zu benutzen und umzuwidmen?

Zu den Reaktionen und Rezensionen geht es hier lang.

Sehen Sie eine kleine Prezi-Präsentation vorab über den Zusammenhang von Ideologie und sexualisierter Gewalt, die sukzessive weiter aufgeblättert wird: Bildschirmfoto 2015-02-18 um 10.53.06

Um die Prezi zu starten, klicken sie bitte auf diesen Link.

Es gibt hier eine eigene Unterseite "Freundesliebe als Übergriff" für kritische Jugendbewegte und Bündische. Kommentare und Berichte aus den Bünden bitte dorthin. Danke!

Das Buch gibt es seit 16. März im Handel. Das Buch bei Hanser bestellen.

Der Missbrauch nimmt in Protestbewegungen, die scheinbar nur das Gute wollen, flugs einen neuen Namen an: Er tritt im Tarnkleid auf und nennt sich „pädagogischer Eros“ oder „sexuelle Befreiung“ oder „starke Freundesliebe“ oder schlicht: Lolita. Die großen progressiven Theorien deutscher Protesbewegungen haben diesen getarnten Missbrauch ohne großen Widerspruch in ihre Ideen eingebaut, mehr noch: sie haben ihn teilweise sogar verherrlicht. Das beginnt mit der Theorie des Wandervogels als „erotischem Phänomen“ und setzt sich dann in einem fließenden Übergang von der Jugendbewegung über die 68er bis heute in die Netzbewegung fort. In diesen Bewegungen gibt es „Sex mit Kindern“, und zwar ohne Anführungsstriche. Sie finden nichts dabei und sagen: Da ist keine Gewalt dabei, das wollen die Kinder doch, seid doch nicht so prüde!

Im Buch und in diesem Blog soll es um die Schreibtischtäter, um die Trittbrettfahrer und die getarnten Päderasten wie Wilhelm Jansen, Gustav Wyneken, Dieter Ullmann gehen. Sie schmuggelten den Missbrauch in die Protestbewegungen ein und machten ihn damit in der ganzen Gesellschaft salonfähig, nicht offen, aber unter der dünnen Firniss etwa des Lolitakults. Auch die Mitläufer und Metöken sind Thema, wie Blüher sie nannte. Blinde Adepten, die dachten, der Wandervogel sei ein Verein für günstige Wanderungen in den Steglitzer Stadtforst und die 68er eine pädagogische Bewegung zur Befreiung der Gesellschaft. Aber wir stellen auch die mutigen Menschen vor, die nicht mehr schweigen über sexualisierte Gewalt.

4 Gedanken zu „Pädo-Floh in der kuscheligen Ideologie“

  1. Ich bin klein mein Herz ist rein, um auf den mit sanfter Herablassung und feinem Ekel zu befrachtenden Nestbeschmutzer und Schänder des bündischen Heiligenscheins zeigen zu können, gibt jergen den Absichtlos-Unschuldigen: “danach mehr zu Füllers Absichten”.

    Selmar vom Ludwigstein durchschaut das zarte Verächtlichmachen:

    “Auch Du bist herzlich eingeladen, um Dir einen eigenen Eindruck von “Füllers Absichten” zu machen… !”

    Mehr zu jergen:

    “dass es Füller nicht um eine historisch aufarbeitende Darstellung geht”

    – da ist der kreiseweise geradezu institutionalisierte Kindesmissbrauch Jahrzehnt für Jahrzehnt verschwiegen worden, rauschende überbündische Feste waren den jungen Männern und Frauen einfach wichtiger. Endlich packt einer das Thema Nummer Eins bündische Pädosexualität an – und jergen, der das Buch nicht gelesen hat, schiebt Methodik und Qualität gleich mal vorab ein wenig in den Bereich des Unseriösen.

    Nein jergen, Füllers Buch ist pfadfinderische Pflichtlektüre.

    “sondern um eine politische Positionierung”

    – das Private ist politisch hieß es einst etwa zum Thema häusliche Gewalt. Wäre das nicht eine sehr angemessene “politische Positionierung” sprich ernsthaft gemeinte Zusage: ab jetzt endlich missbrauchsfrei!?

    http://www.pfadfinder-treffpunkt.de/include.php?path=forumsthread&threadid=12296&entries=0#post190353

    ( @ciffi sei Dank! )

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  2. Die Abwehr-Front formiert sich. Die 40 Jahre lang die überbündische Ehre sichernde und herstellende, seit den Tagen des axi kultisch-pädosexuell orientierte Jugendburg Balduinstein besuchenden und bewerbenden deutschen Pfadfinder solidarisieren sich – gegen den bewundernswerten unbestechlichen Aufdecker.

    Immer stand doch Burg Balduinstein auf der Linkliste von Pfadfinder-Treffpunkt (PT), immer wurde nett dorthin eingeladen und traf man sich dort zu rauschenden Festivitäten: Fahrtenabschlussfest, Falado-Überlebensfest, Sylvester, tejo-Abend, ein Hauch von Kampf gegen Rechts, Geländespiele, Filmemachen mit Caligula, zum Aufbrauch zu Fahrten, zum Feiern und Singen … traf man sich zum Sehen und Gesehen werden, hunderte bündische Besucher jährlich, alles war doch bisher kein pfadfinderisches Problem. So soll es bleiben, wünschen die Lernresistenten. Und die Deutschen sind Meister in Lernresistenz.

    Damit die Inhaber der Ehre dem das heimelige PT-Nest beschmutzenden Journalisten vielleicht verzeihen, wird das Begehen eines Buß- und Unterwerfungsrituals gefordert.

    Der gründlich arbeitende und dem Opferschutz bzw. überhaupt Kinderschutz angemessen mutig herangehende Christian Füller soll öffentlich zerknirscht einknicken und Besserung loben.

    Das 40-jährige Versagen der deutschen Pfadis wird allmählich der breiten Öffentlichkeit erkennbar. Man hat den Balduinstein doch so gut verwenden können, um in Jugendverband oder Stadtjugendring Karriere zu machen. Oh Weh, der gute Ruf.

    Die Beschwichtigungsfront kocht. Endlich.

    http://www.pfadfinder-treffpunkt.de/include.php?path=forumsthread&threadid=12296&entries=15

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